Liebe Mitglieder und weitere Interessierte
Generalversammlung vom 29. Oktober
Neuer Präsident Emanuel Amoos, neue Vorstandsmitglieder und neue Geschäftsleitung
An der Hauptversammlung durfte HSUB / HTST einen neuen Präsidenten, Emanuel Amoos, Nationalrat SP, aus dem Wallis wählen. Er folgt auf Mathias Reynard, der im Mai 2021 Staatsrat im Kanton Wallis wurde.
Emmanuel Amoos ist seit 2021 im Nationalrat als SP-Vertreter aus dem Wallis. Als ehemaliger Gemeinderat von Venthône während zwölf Jahren und Mitglied des Grossen Rates des Kantons Wallis von 2013 – 2021, die letzten fünf Jahre als Fraktionschef, verfügt er über eine breite politische Erfahrung und ein grosses Netzwerk.
Der Verein HSUB / HTST ist stolz über einen so kompetenten und engagierten neuen Präsidenten zu verfügen, denn das Wallis ist zurzeit ein Brennpunkt was den Bau von oberirdischen Höchstspannungsleitungen betrifft.
Weiter wurden Brigitte Wolf, Mitglied des Grossen Rates vom Kanton Wallis und Urs Rubi aus Uttigen BE, als neue Vorstandsmitglieder gewählt. Katrin Sedlmayer trat nach 15 Jahren als Vizepräsidentin zurück.
Weiter konnte mit Amina Clénin und Severin Hermann, beides Umweltingenieur*innen, von «gypas for nature», eine neue Geschäftsführung gewonnen werden. HSUB / HTST freut sich auf die Zusammenarbeit mit diesen kompetenten und jungen Leuten.
Energiekrise
Die drohende Energiekrise im Winter führt im nationalen Parlament zu Hauruck-Übungen. Unsere Räte haben eine Solar-Offensive für dringlich erklärt, die vor allem im Winter die Stromversorgung sichern soll. Auch die Erhöhung der Grimsel-Staumauer wurde ins Solarpaket gepackt. Der Ständerat wollte dabei so gut wie alle Planungs- und Bewilligungsverfahren aushebeln. Der Nationalrat hat etwas nachgebessert, doch die Vorlage wird von Rechtsexperten weiterhin als verfassungswidrig angeschaut.
Diese Tendenz ist gefährlich. Es geht der Politik darum, die Schweiz vor einer Energiekrise zu bewahren, koste es was es wolle. HSUB befürchtet Auswirkungen auf die diversen Leitungsprojekte. Unter dem Deckmantel Versorgungssicherheit wird versucht werden, die Projekte möglichst rasch als Freileitungen zu realisieren.
Gommerleitung geht nächstes Jahr in Betrieb
Beim Bau der Höchstspannungsleitung mit 380 kV durch das Goms werden 70-95 Meter hohe Masten durch das schöne Goms gezogen. Für Swissgrid ist diese Leitung zentral, soll sie doch für die Versorgungssicherheit der ganzen Schweiz beitragen. Dafür werden drei Leitungen im Dorf vom Netz genommen. Wie immer hat die Landschaft keinen Preis.
Gemmileitung Bickingen-Chippis
Dieses Projekt ist zurzeit durch Einsprachen blockiert. Um der drohenden Strommangellage entgegenzuwirken, hat der Bundesrat beschlossen, dass über die bestehende Leitung im Winter Strom mit 380 kV durch die Leitung fliessen soll. Für den dauernden Betrieb der Leitung mit dieser Spannung braucht es neue Masten in der Region Leukerbad. Dagegen wehrt sich die Gemeinde wie auch Private.
Abschnitt Chippis-Mörel
Auch dieses Projekt ist durch Einsprachen blockiert. Es wird geprüft, ob im Bereich vom Pfynwald die Leitung in den Boden verlegt werden könnte. Dabei wäre es im Wallis so einfach, die Höchstspannungsleitungen unter der Autobahn zu «versorgen» wie das zum Beispiel in Schweden passiert. Dann könnte die Leitung auch rascher gebaut werden, weil das dem Willen der Bevölkerung entspricht.
Eisenbahnprojekt zwischen Bern und Wallis mit Stromleitung
Der drittlängste Eisenbahntunnel der Schweiz soll am Grimsel entstehen. Die IG Grimseltunnel treibt mit grossem Elan das Projekt voran. Hauptproblem sind die zwei Bewilligungsverfahren. Die Stromleitung muss durch das BFE (Bundesamt für Energie) und die Eisenbahnlinie durch das BAV (Bundesamt für Verkehr) bewilligt werden. Letzteres ist skeptisch gegenüber dieser Leitung und zweifelt am Kosten-Nutzen Verhältnis. Kosten soll der multifunktionale Tunnels 600 Mio. (250 Mio. für die Stromleitung, 350 Mio. für die Schmalspurbahn). Verschwinden würden 120 Masten aus dem Naturschutzgebiet.
Reusstal-Leitung
Ende August gab der Bundesrat bekannt, dass die 17km lange Höchstspannungsleitung zwischen Niederwil AG und Obfelden ZH grundsätzlich als Freileitung erstellt werden soll. Dies gegen den Willen und vielen besseren Projektvorschlägen der Bevölkerung, die seit Jahren für die Erdverlegung der Leitung kämpft.
Nationalrätin Gabriela Suter hat sofort mit einer Interpellation im Rat nachgefragt, u.a. wieso denn keine Erdverlegung in Betracht gezogen wurde. Die Antwort des Bundesrates wird mit Spannung erwartet.
Aktuelle Infos unter: www.hsub.chundwww.facebook.com/HSUB.CH
Für Fragen und Anliegen melden Sie sich unter info@hsub.ch
Freundliche Grüsse
Katrin Sedlmayer Heini Glauser
Vizepräsidentin Vizepräsident
Köniz BE Windisch AG