Liebe Mitglieder und weitere Interessierte
Teilverkabelung Gommerleitung abgelehnt
Das Bundesverwaltungsgericht BVG hat sich nun gegen die Teilverkabelung der Gommerleitung ausgesprochen. Begründungen: «Die Interessenabwägungen der Vorinstanz (Bundesamt für Energie BFE) sind im Ergebnis nicht zu beanstanden», urteilt das BVG und stützt explizit das Ergebnis der Vorinstanz. Weiter führt das BVG aus, «dass der Gewinn, den die Verkabelung insbesondere für das Landschaftsbild hätte, die hohen Mehrkosten einer Verkabelung nicht zu rechtfertigen vermögen».
Zusammenfassend sei somit festzuhalten, dass die Vorinstanz dem Interesse an einer wirtschaftlichen Energieversorgung im Vergleich zwischen der projektierten Freileitung und einer teilweisen Verkabelung zu Recht hohes Gewicht zugunsten der Freileitung beigemessen habe, wie das BVG die Ablehnung der Mehrkosten begründet. Das Bundesverwaltungsgericht stellt also die Wirtschaftlichkeit über alles und gibt dem Landschaftsschutz keinerlei Gewicht.HSUB findet dieses Urteil falsch und skandalös – Eine verlorene Schlacht ist jedoch kein verlorener Krieg! In den von Leitungen betroffenen Gebieten geht der Kampf weiter. So schnell wird nicht aufgegeben.
Leitung Chamoson-Chippis- viele Fragezeichen zum Bau der Leitung
Der Kampf der Bevölkerung gegen die Freileitung geht weiter trotz negativem Bundesgerichtsurteil. Ziel ist, mindestens eine Teilverkabelung zu erreichen.Verzögerung der Arbeiten: HSUB Valais empfiehlt den vom Projekt betroffenen Grundeigentümern, sich bis zum Bundesverwaltungsgericht gegen die von Swissgrid vorgeschlagene Entschädigung zu wehren. «Das Berufungsverfahren sieht keine Kostenfolgen vor und kann den Bau um ein Jahr verzögern», betonte Jacques Philippoz, der Anwalt der Gegnerschaft in Grône an einem Anlass mit 100 Teilnehmenden. Swissgrid gibt sich zuversichtlich: «Erfahrungsgemäss befürwortet die überwiegende Mehrheit der Eigentümer die Entschädigungen.»
Masten umplatzieren: Von 77 Masten sind die heikelsten in der Nähe der Schule von Grône und des Agrotourismus-Bauernhofes www.cretillons.ch/ bei Chalais. Der Walliser Regierungsrat will, dass diese fünf Masten Richtung Hang verschoben werden. Dazu hat er Anfang November mit Swissgrid einen Grundsatzvertrag ausgehandelt. Das Unternehmen sagt, dass es offen für diese Verschiebung ist. Der Walliser Energieminister Roberto Schmidt kündigt an, dass das Projekt im Frühjahr dieses Jahres zur Mitwirkung kommt. «In der Schweiz ist es nicht einfach, Land zu räumen. Die Position des für den Wald zuständigen Bundesamtes wird entscheidend sein.»
Stopp der Arbeiten: Auch wenn Swissgrid versichert, dass sie den Bau in den roten Zonen unter Kontrolle habe, muss nach Meinung des Grossen Rates die Arbeit trotzdem eingestellt werden, solange technische Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Projekt bestehen. Unter Hinweis darauf, dass 34 der 52 analysierten Masten in Erdrutsch- oder Steinschlaggebiet errichtet werden sollen, beauftragten die Abgeordneten ihren Energieausschuss, die Machbarkeit einer Blockade zu prüfen.
Interpellation von Mathias Reynard im Nationalrat
Unser Präsident Mathias Reynard unterstützt als Nationalrat die berechtigten Anliegen der Anwohner. Im März dieses Jahres hat er eine Interpellation eingereicht mit folgenden Fragen an den Bundesrat:
1. Wie hoch sind die Kosten für Schutzmaßnahmen im Projekt THT Chamoson-Chippis?
2. Hält das finanzielle Argument angesichts dieser Kosten und der unzähligen Komplikationen des Projekts im Vergleich zu einer erdverlegten Version der Linie weiterhin stand, wobei auch (wie von den Gegnern gefordert) die Verminderung der Energieverluste dank Kabelversion berücksichtigt wird?
3. Wie kann der Bundesrat es zulassen, dass Schutzmassnahmen erst nach Abschluss der Arbeiten getroffen werden und damit in diesem Gebiet für die Bevölkerung eine Zeit der Unsicherheit entsteht?
4. Wie beurteilt der Bundesrat aufgrund der Studien des SECO und des BAFU zum Wert der Landschaft für den Tourismus, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Einrichtung dieser Giganten auf den Tourismus, hohe Masten in einer Region, die auf die Schönheit ihrer Landschaften angewiesen ist, um ihre Kunden anzuziehen?
Zudem hat er in der März-Session dem Bundesrat folgende Frage gestellt: Freileitung Chamoson-Chippis, welches sind die Sicherheitsrisiken aufgrund dort vorhandenen, alten Kohleminen?
Reusstalleitung Niederwil-Obfelden
Einen kleinen Erfolg hat der Verein «Verträgliche Starkstromleitung Reusstal» VSLR erzielt. AEW und Axpo wollen Aufgrund eines Gerichtsurteils die 150 kV-Leitung im Raum Bremgarten-Hermetschwil im Boden verkabeln. Für die 380kV-Leitung Niederwil-Obfelden ist ein Planungsgebiet festgelegt, aber der Entscheid des BFE über den konkreten Korridor und ob ein Freileitungs- oder Kabelprojekt gebaut werden soll, ist noch ausstehend.
Sämtliche betroffene Gemeinden und lokalen Organisationen haben sich klar für eine Verkabelung dieser 19 km langen Leitung ausgesprochen. Der entsprechende Entscheid des BFE wird nun mit Spannung erwartetet!
Verkabelung Gäbihübel (Riniken / Bözberg)
Im Gebiet Riniken/Bözberg ist die Verkabelung der Hochspannungsleitung im Gange. Seit dem Spatenstich vom 23.8.2018 wurde im Bereich Tiefbau viel erreicht. Die Unterquerungen der Kantonsstrasse und der Bahnlinie konnten bereits abgeschlossen werden. Auch grosse Teile der Kabelrohrblöcke mit den Leerrohranlagen wurden realisiert und bereits wieder eingedeckt.
Die Betonarbeiten an den Übergabestationen sind vollendet. Stahlbauer haben die etwa 30 Meter hohen Abspanngerüste fertig montiert. Nach dem Wiedereindecken der Kabelkeller und der Erholung der Natur um die Übergabestationen werden diese wohl kaum mehr als ein wesentlich höherer Freileitungsmast auffallen. Im Norden wurde die Station geschickt in einem Waldhang integriert, im Süden direkt an den Bahndamm angelehnt.
Diesen August wird es interessant zu verfolgen, wie die 12 Kabel eingezogen werden. 12 anstelle von 6 Kabeln wurden notwendig, da die Swissgrid nach dem Bundesgerichtsurteil von 2011 beschlossen hat, die Anlage auf 2530 Ampere (anstelle von 1920 Ampere) auszulegen. Diese Änderung hat die Projektkosten massgeblich verteuert.
Neben der Verkabelung wird auch der Bau der Freileitungsanschlüsse begonnen. Die Eröffnung des geplanten Besucherzentrums ist auf August 2019 geplant. Bis spätestens Ende 2020 wird die Verkabelung in Betrieb genommen.
Hochspannungsleitung im Goms zwischen Chippis und Mörel
Am 16.4.19 hat Swissgrid in Visp der Bevölkerung und den Medien erklärt, dass die geplante Höchstspannungsleitung zwischen Chippis und Mörel als Freileitung erstellt werde. Die Abwägung habe ergeben, dass eine Erdverkabelung zu aufwändig und zu teuer wäre und für den geschützten Pfynwald keinen Mehrwert bringen würde. HSUB ist entsetzt über diese Haltung und fragt sich, ob die Walliser Bevölkerung diese Verschandelung ihrer Landschaft widerstandslos akzeptieren wird.
HSUB-Hauptversammlung 2019
Die HSUB-Hauptversammlung 2019 ist auf Samstag, 2. November 11:00 Uhr in Brugg AG vorgesehen. Bitte reservieren Sie sich diesen Termin!