Liebe Mitglieder und weitere Interessierte
Leitungsbau Chamoson-Chippis mit vielen Fragezeichen
Nach dem enttäuschenden Entscheid des Bundesgerichtes, welches einer Freileitung zustimmt, geht der Kampf im Wallis weiter. Die Gemeinden merken jetzt was auf sie zukommt. In Grône geht die Leitung nahe am Dorf vorbei, Dazu kommt, dass viele Masten in problematischen oder roten Zonen zu stehen kommen. Der Kantonsgeologe sagt dazu, dass er trotz mehrmaligem Nachfassen bei Swissgrid und Alpiq, nur ein Minimum an Geländeinformationen erhalten habe, welche not-wendig wären, um eine fundierte Stellungnahme zu formulieren. Zum Thema Geländeverschie-bungen wären Messungen über mindestens drei Jahre nötig, um eine objektive Beurteilung der zu treffenden Massnahmen abgeben zu können. Bis jetzt lägen diese Informationen nicht vor. Zudem seien zahlreiche Masten geologischen oder hydrologischen Risiken ausgesetzt, gegen die es schwierig bis unmöglich sei, Schutzmassnahmen zu ergreifen. Einige befänden sich sogar in Pe-rimetern von erhöhter Gefährdung, so dass ihre Errichtung nach eidgenössischem und kantonalem Recht nicht bewilligt werden dürfte.
Mit der Forderung die Arbeiten zu stoppen, fand am 14. September eine vielbesuchte Demonstration in Sion vor dem Walliser Parlament gegen den Bau der Leitung statt,
Interpellation von Mathias Reynard im Nationalrat
Unser Präsident Mathias Reynard hat Mitte Juni dieses Jahres eine Interpellation hierzu im Natio-nalrat eingereicht, die im August vom Bundesrat beantwortet wurde. Fazit: Der Bundesrat sieht keinen Handlungsbedarf, da der Leitungsbau im Wallis nicht in seiner Kompetenz liege und Swissgrid hierzu die nötigen Massnahmen treffen müsse.
Stromleitung durchs Wallis ins Formazza Tal
Ein weiteres Projekt, das das Wallis belastet: Das Unterwallis hat mit seinen Speicherseen höchst potente Stromerzeugungsanlagen. 2019 soll Nant de Drance, ein neuer Pumpspeichersee ans Netz gehen. Um den Strom abzuführen und vor allem um Gewinn zu erzeugen, sind neue Lei-tungskapazitäten nötig. Eine Leitung soll vom Unterwallis durchs Goms über den Passo San Gia-como ins Formazzatal nach Mailand führen. Die Leitung durchs Goms ist bereits in Bau, die Lei-tungsführung in anderen Teilbereichen ist aber noch immer umstritten, z.B. zwischen Chamoson und Chippis sowie durchs Binntal bei Grengiols. Swissgrid argumentiert für den Bau dieser Stre-cke einmal mehr mit Versorgungssicherheit. Der der Verwaltungsratspräsident von Nant de Drance, Michael Wider sagt aber klar, dass der Schweizer Markt zu klein ist, um das Pumpspei-cherwerk rentabel zu betreiben.
Das Projekt, das vorwiegend auf Gewinn ausgelegt ist, wird von der Schweizer Grenze bis nach Mailand bekämpft. Äusserst fragwürdig ist, dass unterhalb von Domodossola, der Wechselstrom aus der Schweiz in einer Konversionsanlage in Gleichstrom umgewandelt werden soll. Gleich-strom erzeugt keine elektromagnetischen Felder und die Transportverluste sind wesentlich kleiner. Die Kabel müssen deshalb weniger tief in die Erde verlegt werden. Unverständlich ist, weshalb die Konversionsanlage nicht bereits in der Schweiz gebaut wird, damit die Leitung durchs Val Formazza unterirdisch verlegt werden kann, denn ein grosser Teil der Kosten für das Milliardenprojekt fallen auf die Konversionsanlage. Das Projekt – da sind sich die Gegner einig – ist nicht optimiert und international mangelhaft abgestimmt.
Trotzdem: Es gibt Hoffnungen für vermehrte Erdverkabelung in der Schweiz – hier drei Beispiele.
Erdverkabelung von Swissgrid bei Martigny
Zwischen dem Unterwerk la Bâtiaz und Le Verney verlegt Swissgrid aus eigener Initiative eine 1,3 km lange Leitung in den Talboden von Martigny. Durch die Erdverlegung dieses Abschnittes wird der Abbau der alten Freileitung, die die Rhone-Ebene zwischen La Bâtiaz und Le Rosel durchquert, möglich.
Zudem wird es auf der Hochebene von Salvan keine Freileitung mehr geben, da auch die neue SBB-Leitung unterhalb von Les Marécottes bis Marcot unterirdisch verlegt wird.
Erdverkabelung Riniken
Der Spatenstich für die Verkabelung der Leitung fand im August statt. Unser Geschäftsführer Hans Kneubühler sowie unser Vorstandsmitglied und langjähriger Kämpfer für die Erdverlegung Andreas Brack waren dabei. An unserer Hauptversammlung werden verschiedenen Referenten zu Erdverlegung sprechen und es besteht die Möglichkeit der Baustellenbesichtigung vor Ort.
Erfolg in Wädenswil: Axpo verkabelt eine LeitungZwei Jahre lang hat die «IG Starkstromleitung unter den Boden» für die Erdverlegung der Starkstromleitung zwischen Horgen und Wädenswil gekämpft. Unterstützt wurde sie von WWF und Pro Natura Zürich sowie durch die Stadt Wädenswil. Ihr Kampf war erfolgreich. Die Axpo zog ihr ursprüngliches Projekt zurück. Die Begründung: die technischen Anforderungen sowie die gesetzlichen Normen und Vorgabe hätten sich geändert, zudem sei die politische Diskussion um die Erdverlegung vorangetrieben worden.
Reusstalleitung Niederwil-Obfelden
Im Reusstal wartet man immer noch auf den Vorschlag der SÜL-Begleitgruppe zum Planungskorridor. Danach folgt ein öffentliches Mitwirkungsverfahren bevor der Bundesrat entscheidet, wo und wie die Leitung gebaut werden solle. Start des Plangenehmigungsverfahrens ist auf 2021 vorgesehen.
Teilverkabelung Gommerleitung
Das Bundesverwaltungsgericht hat über die Beschwerde gegen die Freileitung im Abschnitt Mörel – Ernen noch nicht entschieden.
In Presse und Radio hat es einen Aufschrei gegeben, als im Goms mit dem Bau der Freileitung von Ernen bis Ulrichen offenbar geworden ist, welche gewaltigen Schneisen in den Wald geschlagen werden müssen und wie die Reihe der übergrossen und dominanten Masten entlang der ganzen Talflanke den Anblick des touristisch bedeutenden Goms verunstaltet. Das Landschaftsbild wird durch die Freileitung grossräumig sehr stark versehrt.
Hochspannungsleitung Wattenwil-Mühleberg
Die BKW hat das Projekt nun aufgelegt: Leider hat es diverse Mängel, sie ist nicht überall phasen-optimiert. Zudem wird befürchtet, dass die Leitung durch die Anspeisung von gleich zwei Unterwerken, Gasel und Riedbach, zu schwach ist und damit Fakten geschaffen werden zur Aufrüstung der Leitung auf 220kV.
HSUB-Hauptversammlung 2018
Reservieren Sie sich den Termin vom 3. November 2018 um 11:00 Uhr in Riniken AG
Ab 13:00 Uhr folgt ein öffentlicher Infoanlass mit Referaten und Baustellenbesichtigung der 380 kV-Erdverkabelung