Liebe Mitglieder und weitere Interessierte
Verpassen Sie nicht unsere Hauptversammlung am 2. September 2017 um 13 Uhr im Salle Recto-Verso in Grône VS.
Roberto Schmid, Staatsrat Wallis, Sylvie Masserey Anselin, Grossrätin Kanton Wallis, sowie Dr. med. Peter Kälin, Ärzte für Umweltschutz nehmen Stellung zum Thema «Hochspannungsleitungen und gesundheitliche Risiken.»
Vielenorts in der Schweiz sollen Hochspannungsleitungen saniert und ausgebaut werden. Als Anwohner gilt es wachsam zu sein und diese Projekte von Anfang an aufmerksam zu beobachten!
Leitung Wattenwil-Mühleberg – es brodelt in der Region
Ende November 2016 hat BKW den betroffenen Gemeinden mitgeteilt, dass die Leitung für die Versorgung zwischen Thun und Bern unverzichtbar sei und saniert werden müsse. Es wurde versprochen, dass sich die Leitung nicht verändern und die Stromstärke und Spannung gleichbleiben würde. Dennoch haben die betroffenen Grundstückbesitzer entlang der 132 kV-Leitung Wattenwil-Mühleberg, nun Entschädigungsangebote erhalten, welche dem Ansatz für Überleitung bis 400 kV / bis 20m Leitungsbreite entspricht. Die Landbesitzer sollen nur ihre Konto-Nummer angeben!
Dieses Vorgehen weckt die Befürchtung, dass nicht nur eine «Instandhaltung» gemacht, sondern die Spannung später dennoch erhöht werden soll. Das entsprechende Schreiben kam in der Sommerferienzeit – viele Leute waren weg und die Landwirte hatten sonst schon alle Hände voll zu tun. Die Interessensgemeinschaft Umweltverträgliche Hochspannungsleitung Mühleberg-Wattenwil (IG UHWM) hat den Betroffenen abgeraten zu unterschreiben damit die BKW die Spannung nicht einfach erhöhen kann. Somit wird wenigstens etwas Zeit gewonnen.
Leitung Chamoson-Chippis beim Bundesgericht
Am 6. Juni fand in Chippis eine grosse und vielbeachtete Demonstration statt. Organisiert wurde diese Kundgebung vom Verein «Protégeons nos enfants des lignes THT». Eine grosse Anzahl Leute ging auf die Strasse um für die Erdverlegung der Leitung Chamoson-Chippis zu demonstrieren.
Der Rekurs von «Sauvegardons le Coteau Valaisan» (Rettet die Walliser Landschaft) gegen das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zur Plangenehmigung der Freileitung ist immer noch hängig.
Teilverkabelung Gommerleitung
Eine Studie hatte aufgezeigt, dass die Verkabelung der Gommerleitung zwischen Mörel und Ernen bau- und elektrotechnisch machbar ist. Trotzdem hat das BFE eine Freileitung bewilligt. Die Beschwerde dagegen ist immer noch vor dem BVGer hängig. Bundesämter und ElCom mussten dem BVGer diesbezügliche Fachberichte nachliefern. Eine letzte Frist für Schlussbemerkungen ist für diesen Monat gesetzt.
Aufgrund der neuen Faktenlage aus den Fachberichten von SBB und BAV kann die Forderung der Vollverkabelung, also auch der SBB-Leitung, wohl nicht aufrechterhalten werden. Die Argumente für die Verkabelung der übrigen Leitungen (380/220/65kV) werden nochmals gebündelt und beim BVGer vorgebracht. Dazu gehört auch eine neue Studie von Professor Brakelmann zum Vergleich der Übertragungsverluste Kabel-Freileitung, welche aufzeigen soll, dass ein Teil der Mehrkosten durch geringere Stromverluste kompensiert werden kann. HSUB hat die Studie finanziell unterstützt.
Die übrige Gommerleitung zwischen Ulrichen (Anschluss an die schon bestehende Nufenen-Leitung) und Ernen ist im Bau; so werden etwa die Mastfundamente vorbereitet. Dieser Leitungsabschnitt soll 2019 fertig erstellt sein.
Reusstal Leitung Niederwil – Obfelden
Die bestehende Leitung von 17 km soll von 220kV auf 380kV aufgerüstet werden. Sie gehört zum «strategischen Netz 2025».
Swissgrid hat nun innerhalb des Planungsgebiets mögliche Korridorvarianten für Kabel- und Freileitungstrassen ausgearbeitet und präsentiert. Die lokalen Behörden und Verbände konnten vorgängig der Bewertung durch die SÜL-Begleitgruppe zu den verschiedenen Varianten Stellung beziehen.
28 Gemeinden und 13 Organisationen haben diese Möglichkeit genutzt und verlangen durchwegs eine Verkabelung dieser neuen Leitung.
Synergien zwischen Verkehrs-und Strominfrastruktur besser nutzen
Was im Ausland schon Praxis, hat ein Bericht des Bundesrates bestätigt: Verkehrsinfrastrukturen können mit Hochspannungsleitungen kombiniert werden. Technische und rechtliche Hürden für eine mehrfache Nutzung von Nationalstrassen oder wichtiger Bahnverbindungen sind überwindbar. Oft werden Synergien zwischen den Infrastrukturen – laut Bund – aber nicht rechtzeitig erkannt. HSUB verlangt dies schon lange : Im Wallis wurde schon vor Jahren gefordert, die Hoch-spannungsleitung Chamoson – Chippis parallel zur Autobahn zu verlegen oder in die Rhone-Korrektur zu integrieren.
Die Früherkennung und die Koordination zwischen den Infrastrukturämtern des Bundes soll nun gestärkt werden. Deshalb wird das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) systematisch mögliche Synergien zwischen den nationalen Verkehrs- und Strominfrastrukturen bzw. deren Weiterentwicklung bei bedeutenden Bau- oder Sanierungsprojekten ausloten.
Wir sind gespannt!