Liebe Mitglieder und weitere Interessierte
Gespräche mit Swissgrid
Im Frühjahr fanden erneut Gespräche zwischen HSUB und Swissgrid statt. Neben dem gegenseitigen Austausch war auch der Leitungsausbau schweizweit ein Thema. Im Rahmen der Energiestrategie 2050 wird der Ausbaubedarf einzelner Hochspannungsleitungen kritisch untersucht. Auf konkrete Anliegen von HSUB geht Swissgrid leider nicht ein. Für den HSUB-Vorstand ist unklar, ob weitere Gespräche Sinn machen.
Nationale Politik
Im Nationalrat wurde die «Motion Amherd», die ein beschleunigtes Verfahren für bodenverlegte Leitungen fordert, angenommen. Allfällige Mehrkosten von erdverlegten Leitungen sollen über einen Zuschlag auf die Übertragungskosten der Hochspannungsnetze abgegolten werden. Der Vorstoss geht nun in den Ständerat.
Gommerleitung
Auf einem Teilabschnitt der Gommerleitung im Raum Binntal ist die vom Bundesgericht verlangte Kabelstudie für die 380-/65-kV-Leitung in Erarbeitung und wird zusammen mit dem Variantenstudium für die parallel geführte SBB-Freileitung bis Ende 2014 vorliegen. Drei Trasseevarianten für die Kabelleitung hat Swissgrid unter Einbezug von Prof. Dr. Heinrich Brakelmann und seinem Team ausgearbeitet. Alle drei Varianten sind gemäss den vorliegenden Zwischenergebnissen technisch machbar und berücksichtigen auch Aspekte des Landschaftsschutzes. Ziel ist nach vertiefter Prüfung und Analyse der verschiedenen Varianten die vollständigen Studien im Herbst dieses Jahres beim Bundesamt für Energie einzureichen. Durch den – vom BFE – eingesetzten unabhängigen Experten Prof. Dr. Hans Glavitsch erfolgt die neutrale Begutachtung der Kabelstudien. Mithilfe des «Bewertungsschemas für Übertragungsleitungen» wird das BFE, unter Beizug anderer Bundesämter und der ElCom, die verschiedenen Realisierungsvarianten im Vergleich zur Freileitung überprüfen. Der definitive Entscheid wird im Verlauf des nächsten Jahres erwartet. Wir sind gespannt!
Riniken
Nach dem aufsehenerregenden Bundesgerichtsurteil von 2011 in Riniken, das eine Verkabelung der Strecke von ca. 1 km im Raum Riniken verlangt, ist das Vorgehen von Swissgrid in diesem Bereich von grossem Interesse. Für eine erneute Verzögerung stellt die Swissgrid einen Formfehler bei der Projektauflage vom November 2013 in den Mittelpunkt. Tatsächlich sind es die eingegangenen 6 Einsprachen (Kanton Aargau, Gemeinden Bözberg + Riniken, 3 Private). Diese Anliegen der Einsprecher waren bereits vor der Auflage bekannt, wurden von Swissgrid jedoch nicht umgesetzt. Laut BFE wurden die geplanten Einspracheverhandlungen abgesagt weil Swissgrid jetzt eine neue Planauflage mit den geforderten Anpassungen beabsichtige. Eilig hat es die Swissgrid dabei nicht, der Ausbau dieser Leitung ist offensichtlich nicht sehr dringend.
Reusstal
Nach etlichen Umwegen hat Swissgrid das Sachplanverfahren neu gestartet. Eine Anhörung für die Festsetzung des Planungsgebietes soll voraussichtlich im Spätsommer gestartet werden. Leider sind zur Mitwirkung nur Behörden und nationale Organisationen zugelassen. Der Verein «Verträgliche Starkstromleitung Reusstal» (VSLR) kritisiert, dass die Betroffenen nicht frühzeitig einbezogen werden und warnt vor Verzögerungen durch Einsprachen. Geschäftsführer Hans Kneubühler, HSUB- Geschäftsführer und VSLR- Präsident fordert mit seiner Organisation, dass die 220 kV Leitung entfernt wird und die 380 kV Leitung verträglich für Landschaft und Anwohnende gebaut wird, dh. der Verein fordert mindestens eine teilweise Verkabelung der Leitung.
Zug
Der Zuger Kantonsrat hat im März dieses Jahres einen Kredit für 1 Million Franken gesprochen zur Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie für die Erdverlegung der Hochspannungsleitung. Seit Jahren regt sich vor allem in der Region Baar Widerstand gegen die überirdische Stromleitung. Der Regierungsrat ist bereit, technische Abklärungen zur Erdverlegung dieser Leitung zu treffen.
Leitung Mühleberg-Wattenwil
Anfang Jahr gab das Bundesamt für Energie bekannt, dass das Plangenehmigungsverfahren der Leitung Wattenwil-Mühleberg für zwei Jahre sistiert ist. Die BKW hat ein Gesuch beim BFE eingereicht mit der Begründung, dass sie mit Swissgrid zusammen daran sei, das weiterer Vorgehen in Bezug auf den Leitungsbau Wattenwil-Mühleberg abzuklären. Wie es weitergehe mit dem Projekt könne zurzeit nicht gesagt werden.
Hauptversammlung von HSUB am 21. Juni 2014
An der Hauptversammlung in Brugg referierte Herr André Avila, Product Manager High Voltage Cables, Brugg Cables über «Schneller Ausbau der Übertragungsnetze mit (Teil-) Verkabelung». Geschäftsführer Thiery Saugy präsentierte die Firma Brugg Cables Schweiz mit anschliessender Besichtigung der Kabelproduktion. Die interessanten Referate und die Führung zeigten, dass Hochspannungs-Verkabelungen technisch möglich sind und weltweit angewendet werden
Am Schluss der Veranstaltung fand eine rege Diskussion unter den Mitgliedern geleitet von unserem Präsidenten Jean-François Steiert statt.