Bau der HSL Wattenwil-Mühleberg; HSUB unterstützt

Verein HSUB unterstützt Berner Rekurse gegen Plangenehmigungsentscheid

Der Verein «Hochspannung unter den Boden» hat den Plangenehmigungsentscheid des Bundesamtes für Energie für die Hochspannungsleitung Wattenwil- Mühleberg mit grossem Befremden zur Kenntnis genommen und unterstützt die Berner Einsprachen gegen diesen Entscheid. Er verlangt insbesondere, dass die Variante der Erdverlegung für die gesamte Strecke Wattenwil-Mühleberg ernsthaft und ohne Voreingenommenheit geprüft wird, ganz im Sinn des entsprechenden Beschlusses des Berner Grossen Rates.

Der in den wichtigsten Sprachregionen operierende Verein «Hochspannung unter den Boden» (HSUB) unterstützt die Forderungen der Berner Interessengemeinschaft UHWM, und insbesondere die Aufhebung des Plangenehmigungsentscheides für die Linie Wattenwil-Mühleberg, die Prüfung einer Verkabe-lungsvariante für die ganze betroffene Strecke, die Durchführung eines Sachplanverfahrens sowie die Durchführung einer Bedarfsabklärung mit einer umfassenden Beurteilung der Leitungsführung, die den grösstmöglichen Schutz der Landschaft und der betroffenen Bevölkerung gewährt.

Der Verein HSUB bedauert die unsorgfältige Durchführung des bisherigen Genehmigungsverfahrens, das auch von einsprechenden Gemeinden gerügt wur-de. Die Einsprachen von über 400 Personen sowie von 10 der 16 betroffenen Gemeinden bestätigen, dass das Bundesamt einen falschen und einseitig orientierten Entscheid gefällt hat. Befremdend ist dabei auch, dass sich der Bund weigert, seriös auf die vom Berner Grossen Rat mit grossem Mehr überwiesen Motion einzugehen, die für eine Erdverlegung spricht. Der Entscheid des Bundes zeigt auch, dass die Anliegen der Betroffenen wie gesundheitliche Beden-ken, Schutz der Landschaft, ökonomische Interessen der Gemeinden nach wie vor überhaupt nicht ernst genommen werden.

Falsche Masthöhen, ein falsches Verfahren, kein Bedarfsnachweis, keine seriöse Prüfung der Verkabelung durch einen unabhängigen Experten u.a.m. werfen ein schlechtes Licht auf die Seriosität dieses Entscheides. Die Tragweite des Entscheides des BFE ist bedeutend. Die neue Hochspannungsleiung wird das Bild der betroffenen Landschaft für 50 und mehr Jahre im negativen Sinne verändern, die betroffenen Siedlungsgebiete abwerten und die Gesundheit der nächsten Generationen beeinflussen.

Parallel zu den Einsprachen im Kanton Bern setzt sich der Verein HSUB für eine seriöse Prüfung von Erdverlegungen auch in folgenden Regionen ein, wo sich die betroffene Bevölkerung zur Wehr setzt:

  • Die 380 kVLeitung von Chamoson bis nach Ulrichen die durchs ganze Wallis verläuft, die u.a. mitten durchs Goms und durch den Landschaftspark
    Binntal geführt werden soll.
  • Die Leitung im Reusstal, Beznau – Obfelden – Mettlen (Aufrüstung von 220kV auf 220kV/380 kV)
  • Die Leitung über das Wohngebiet von Riniken AG (Beznau – Birr). Hier wehrt sich die Gemeinde seit über 20 Jahren für eine Verkabelung
  • Die Leitung Yverdon -Villarepos – Galmiz (FR), hier soll der Strom auf 5 Linien (1X132KV SBB, 2×380 kV, 2X220kV) 11 Kabel, ab Münchenwiler 14
    Kabel durch die Landschaft gezogen werden.

Auf all diesen Strecken ist in unserem dicht besiedelten Land die Bevölkerung direkt von den Leitungen betroffen, wie auch die schützenswerten Landschaf-ten, die mit Masten bis zu 100m Höhe verunstaltet werden sollen und Gemeindegebiete, die durch die neuen Leitungen eine ökonomische Abwertung erfah-ren.

Der Verein wird diese Projekte sowohl in den betroffenen Kantonen wie auch über Vorstösse für eine politische Kursänderung auf Bundesebene energisch bekämpfen.

Zusätzliche Informationen: Katrin Sedlmayer, Vizepräsidentin 078 737 01 42/ Jean-François Steiert, Präsident 079 204 13 30